Samstag, 29. August 2015

Westderby: So verhielten sich die Fans beim Geisterspiel in Schwanenstadt

Das als Geisterspiel ausgetragene hochbrisante Westderby von Wacker Innsbruck gegen Austria Salzburg (4:3) hat Freitagabend auch den Spielort Schwanenstadt zu einer Geisterstadt gemacht. Ein Großaufgebot der Polizei stellte sich erfolgreich den trotzdem angereisten, nicht unproblematischen je 300 Fans jeder Mannschaft entgegen.

Die Exekutive wollte aus taktischen Gründen keine Größenangaben zu den eingesetzten Kräfte machen. Aber die Zahl 300 wurde nicht dementiert. Die Beamten aus Oberösterreich wurden durch Kollegen aus Niederösterreich sowie aus den beiden Heimatbundesländern der Klubs Tirol und Salzburg verstärkt, auch Polizeihunde standen bereit.

Fans werden von Polizei begleitet
Die Anreise der Fans wurde so wie später auch die Abreise von der Polizei begleitet. Zusätzlich wurden alle Rastplätze entlang der gemeinsamen, rund 70 Kilometer langen Route ab Salzburg auf der Westautobahn gesichert. Am Spielort selbst herrschte eine gespenstische Atmosphäre. In weitem Umkreis um das Stadion verhängte die Behörde ein Platzverbot, in dem sich kein Unbefugter aufhalten durfte. Alle Zufahrten und Zugänge waren mit mehreren hintereinander aufgestellten Blockaden bestehend aus Sperrgittern und bewacht von Polizisten gesichert. Im Gelände dazwischen stand alle paar Meter Posten, die damit eine Kette bildeten. Eine Bewohnerin aus der angrenzenden Siedlung meinte, so sicher habe sich beim Spazierengehen noch nie gefühlt. Eine Seniorengruppe, die einen Radausflug unternahm und wegen der Sperren einen Umweg machen musste, war von der massiven Präsenz an Uniformierten weniger erfreut.

Fan-Gruppen prallen nicht aufeinander
Der Einsatzplan der Exekutive, ein Aufeinandertreffen auf jeden Fall zu verhindern, ging auf: Die in mehreren Bussen angereisten Tiroler Fans wurden bereits weit vor Schwanenstadt angehalten und alle Insassen kontrolliert. Das dauerte lange, so gelangten sie erst etwa zur zweiten Spielhälfte bis zu einer Sperre nördlich des Stadions, wo sie nicht mehr weiter vorgelassen wurden. Von dort konnten sie gerade einmal das Flutlicht über dem Spielfeld sehen, die Kickerei selbst nicht.

Austria Salzburg: Fans machen Stimmung
Die Salzburger Fans wurden dagegen in den Raum südlich des Stadions geleitet, von dem sie aber durch den Fluss Ager getrennt waren. Sie standen im Wald am gegenüberliegenden Ufer. Die beiden Anhängergruppen versuchten durch große Lautstärke die weite Distanz zu ihren Mannschaften zu überbrücken und sie anzufeuern. Den Tirolern war es vergönnt, dass ihre Spieler nach dem Match zur Absperrung gingen und dass sie diese über die dazwischen stehende Polizei feiern konnten. Die Bilanz der Exekutive bis zur Abreise der Fans: Einige Feuerwerkskörper sichergestellt, aber durch die abschreckend massive Präsenz keine ernsthaften Zwischenfälle.

Quelle: salzburg24.at