Donnerstag, 1. Dezember 2011

Mehr Schatten als Licht

Mit einem 2:0-Heimsieg gegen St. Pölten verabschiedete sich der SV Grödig am Dienstag in die Winterpause. Richtig glücklich war man im Lager der Grödiger mit der Herbstsaison jedoch nicht. Die „Salzburger Nachrichten“ haben die Stärken und Schwächen, die Tops und Flops der ersten 21 Spieltage analysiert.
   
Schubert & Siller - Lukas Schubert ist über die Saison gesehen sicher die auffälligste Erscheinung im Trikot der Grödiger gewesen. Der 22-jährige Mittelfeldspieler entwickelte sich prächtig, hatte seinen Stammplatz sicher und bedankte sich für das Vertrauen auch mit drei Toren. Als „Noname“ von Wattens gekommen, konnte sich auch der 22-jährige Verteidiger Sebastian Siller sofort in der Ersten Liga etablieren.
  
ÖFB-CupNach dem 1:0-Sensationssieg über Wacker Innsbruck steht Grödig zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte im Viertelfinale. Dort erwartet die Mannschaft ein Fußballfest gegen Titelverteidiger Ried.
  
InfrastrukturDie Familie Haas, Präsident Anton und Manager Christian, sind ständig um eine Verbesserung der Infrastruktur bemüht. Seit dieser Saison verfügt der SV Grödig über einen tollen Kunstrasen-Trainingsplatz. Langsam wird aus der Untersbergarena ein richtig schmuckes Stadion.
  
TorhüterAndreas Schranz hat mehrfach seine Qualitäten unter Beweis gestellt und mit seinen Paraden so manche Punkte gerettet. Allerdings war der Ex-ÖFB-Goalie auch für den einen oder anderen Patzer gut. Seine Leistungen sind ein Spiegelbild der Grödiger Herbstsaison als Gesamtes. Am Ende fehlte die nötige Konstanz. Hinzu kam ein Schien- und Wadenbeinbruch von Ersatzgoalie Georg Blatnik. Das 19-jährige Toptalent ist immer noch nicht fit.
   
Keine spielerischen AkzenteIm Mittelfeld fehlten die zündenden Ideen, im Angriff die echten Knipser. Diego Viana agierte nicht in Topform, Marcus Hanikel brachte es gerade einmal auf sechs Einsätze und auch Mersudin Jukic war nicht erste Wahl. Die einzige Konstante war Joachim Parapatits. Der erzielte aber zu wenig Tore (4).

AbwehrEklatant war die Abwehrschwäche vor allem bei hohen Bällen. 35 Gegentreffer sprechen eine mehr als deutliche Sprache. Freilich hatten die Grödiger Verletzungspech und mussten oft Abwehrchef Ione Cabrera vorgeben, 1,6 Gegentore pro Spiel sind aber zu viel.
   
ZuschauerMit einem Schnitt von über 1000 Zuschauern hat die Saison gut begonnen. Es war so etwas wie Fußballeuphorie am Fuße des Untersbergs zu spüren. Jedoch wurden es zunehmend weniger Fans, gegen St. Pölten kamen nur mehr 500.
  
Siebter TabellenplatzDie vor der Saison formulierten Ziele wurden nicht erreicht. Anstatt in der oberen Tabellenhälfte mitzuspielen, musste man zwischendurch sogar bangen, in die Abstiegszone abzurutschen. Am 7. Dezember sollen in einem Gespräch zwischen Vorstand und dem Trainerteam die Weichen für eine erfolgreichere Zukunft gestellt werden – ob mit Trainer Heimo Pfeifenberger, muss bezweifelt werden.
   
Quelle: Salzburger Nachrichten / Foto: S/N GEPA Pictures