Donnerstag, 17. November 2011

Austria angelt sich Anif-Coach Thomas Hofer

Paukenschlag. Samstag präsentiert die Salzburger Austria ihren neuen Trainer. Dieser wird Thomas Hofer heißen, der Anif zu einem Topteam machte.
   
SALZBURG (SN). Wochenlang wurde heftig darüber spekuliert, wer die Nachfolge von Didi Emich als Trainer beim Salzburger Traditionsclub Austria Salzburg antreten wird. Nun ist die Katze aus dem Sack. Bei der Mitgliederversammlung am Samstag in der TriBühne Lehen (für jedes erscheinende Mitglied gibt es ein Wiener Schnitzel), wird Sportchef Gerhard Stöger den bisherigen Anif-Coach Thomas Hofer als neuen Cheftrainer der Violetten präsentieren. Noch fällt allerdings die endgültige Freigabe des Anifer Vereinsvorstandes. Das sollte aber nur noch Formsache sein.
   
Ein Paukenschlag, denn dass Hofer den Westliga-Tabellenzweiten aus Anif, der beste Chancen besitzt, sich den Titel zu holen, zur Winterpause verlassen wird, damit konnte niemand rechnen. Aber Hofer sucht eine neue Herausforderung und wo könnte diese größer sein als bei der Austria. Schon in der nächsten Saison wollen die Violetten versuchen, im Kampf um den Meistertitel mitzuspielen. Mittelfristig wird auch der Aufstieg in die Erste Liga angestrebt.
  
Diese Aussicht wird wohl ein Hauptgrund für Hofer gewesen sein, kurzfristig einen Schritt zurück zu machen. Denn während er mit Anif im Frühjahr an der Spitze entscheidend mitgemischt hätte, muss er bei den Violetten ein Team für die Zukunft aufbauen. Dass der 41-Jährige dazu in der Lage ist, hat er in Anif in vielen Jahren bewiesen. Vor allem in der abgelaufenen Herbstsaison, die die Anifer mit einem Vereinspunkterekord abgeschlossen haben, ist es Hofer in bemerkenswerter Weise gelungen, viele neue Spieler zu einem Topteam in der Westliga zu formen.
  
Ziel ist die Erste Liga
Auch bei Austria Salzburg wird Thomas Hofer neue Spieler integrieren müssen. Wie Interimstrainer Gerhard Stöger bestätigte, will man sich im Winter die eine oder andere Verstärkung holen. Mit diversen Ergänzungsspielern, die die Erwartungen im Laufe der verkorksten Herbstsaison nicht erfüllen konnten, wird es Gespräche über den Verbleib bei den Violetten geben.
  
Mit Hofer, der als ruhiger, fachkundiger Analytiker gilt, hat die Austria ohne Zweifel eine gute Wahl getroffen. Hofer kennt die Liga wie seine Westentasche. Und mit dem Kuchler könnte die Austria auch das „Abenteuer Profifußball“ in Angriff nehmen.
 
In Anif hätte Hofer zwar gute Chancen gehabt, die Play-off-Spiele zum Aufstieg in die Erste Liga zu erreichen. Um dort zu spielen, müsste aber die Zusammenarbeit mit Kooperationspartner Red Bull wieder intensiviert werden. Und wer weiß, ob man bei Red Bull mit einem Trainer Thomas Hofer planen würde. Auf jeden Fall wäre der Unsicherheitsfaktor für den erfolgreichen Anif-Trainer riesengroß. Mitte Dezember werden die rund 700 Anif-Mitglieder bei der Hauptversammlung darüber entscheiden, ob die Zusammenarbeit mit Red Bull so fortgesetzt wird, dass bei einem Aufstieg die Red Bull Juniors mit der Lizenz von Anif in der Ersten Liga spielen können. Der im vergangenen Sommer ins Leben gerufene, beim Salzburger Fußballverband angemeldete, aber derzeit ruhende Verein FC Anif würde dann als Spielgemeinschaft mit Red Bull in der Westliga kicken.
  
Quelle: Salzburger Nachrichten / Foto: Krug