Freitag, 21. August 2015

Europa League: Red Bull Salzburg unterliegt Dinamo Minsk mit 0:2


Fußball-Meister Red Bull Salzburg droht nach dem Aus in der Champions League Qualifikation auch die Gruppenphase der Europa League zu verpassen. Die Salzburger kassierten am Donnerstag im Play-off-Hinspiel beim weißrussischen Vizemeister Dinamo Minsk eine völlig unnötige 0:2 Niederlage. Die Tore vor 9.500 Zuschauern in Brest erzielten Gleb Rassadkin (57.) und Nenad Adamovic (93.).

Im Rückspiel kommenden Donnerstag (20.30) stehen die Bullen damit vor einer enorm schwierigen Aufgabe. Die Bullen hatten in Weißrussland zwar über weite Strecken mehr Spielanteile, waren in der Offensive aber zu harmlos und in der Defensive fehleranfällig. Daher setzte es nach zuletzt ansteigender Formkurve in der Liga bereits die dritte Europacup Auswärtsniederlage in Folge.

Auf Soriano und Co. musste verzichtet werden
Salzburg musste alleine im Angriff auf Kapitän Jonatan Soriano, Omer Damari, Havard Nielsen und Marco Djuricin verzichten. Übrig blieben Yordy Reyna und Dimitri Oberlin. Die Innenverteidigung bildeten nach dem Ausfall von Abwehrchef Martin Hinteregger wie erwartet Paulo Miranda und Youngster Duje Caleta-Car. Rechtsverteidiger Christian Schwegler stand erstmals nach seinem Mittelfußknochenbruch in der Startformation.

Kaum Torchancen
Die Bullen diktierten der Spielgeschehen von Beginn an, fanden aber kaum zwingende Torchancen vor. Es fehlten die zündenden Ideen, auch die Passqualität ließ sehr zu wünschen übrig. Einen ersten Warnschuss feuerte Andreas Ulmer ab (23.). Die beste Gelegenheit ließ Naby Keita aus, der nach Schwegler Querpass das Tor verfehlte (31.). Ein Kopfball von Miranda fiel zu schwach aus (45.).

Gefahr nur von Stürmerstar Fatos Beqiraj
Auf der Gegenseite ging nur von Dinamos montenegrinischem Stürmerstar Fatos Beqiraj so etwas Ähnliches wie Gefahr aus (41.). Nach Seitenwechsel schlug Rassadkin aber fast aus heiterem Himmel zu. Eine Flanke des eingewechselten Adamovic konnte Salzburg-Torhüter Alexander Walke vor Beqiraj nur kurz wegschlagen, Rassadkin staubte per Kopf ab.

Keine Alternativen
Salzburg fehlten auch aufgrund der vielen Ausfälle die Alternativen. Mit den Einwechslungen der Teenager David Atanga und Valentino Lazaro, der nach Verletzungssorgen sein Saisondebüt gab, änderte sich wenig. Ein Schuss von Christoph Leitgeb (52.), ein Freistoß von Valon Berisha (75.) und ein Versuch von Caleta-Car nach einem Corner (79.) stellten Dinamo-Goalie Aleksandr Gutor nicht vor Probleme. Ein Ulmer-Freistoß ging neben das Tor (86.).

Noch schlimmer im Finish
Im Finish kam es sogar noch schlimmer. Erst lief Rassadkin nach schwerem Fehler von Caleta-Car alleine auf Walke zu, ließ aber noch die Riesenchance auf das 2:0 aus (91.). Dieses folgte aber zwei Minuten später, als der eingewechselte Igor Woronkow unbedrängt an die Stange schoss und Adamovic den Abpraller verwertete.

Wende im Rückspiel?
Sollte im Rückspiel nicht doch noch die Wende gelingen, würde Salzburg erst zum zweiten Mal nach 2012 und der Blamage gegen Düdelingen die Gruppenphase der 2009 eingeführten Europa League verpassen. Im neunten Pflichtspiel unter Neo-Trainer Peter Zeidler setzte es die vierte Niederlage. In der Liga hatte es nach völlig verpatztem Saisonstart zuletzt zwei Siege gegen die Nachzügler Ried (4:1) und Altach (2:0) gegeben.

Dinamo Minsk vor 20 Jahren Wiener Austria eliminiert
Dinamo Minsk hatte vor 20 Jahren bereits die Wiener Austria aus dem UEFA-Cup eliminiert. Auf dem Weg ins EL-Play-off hatte der weißrussische Tabellenzweite, der seine Heimspiele mangels eines tauglichen Stadions in Minsk 350 km entfernt an der polnischen Grenze austragen muss, bereits Tscherno More Warna aus Bulgarien und den FC Zürich ausgeschaltet.

Quelle: salzburg24.at