Donnerstag, 25. September 2014

Mysteriöses Virus stoppt Zulechner

Der ehemalige Grödig-Stürmer Philipp Zulechner hat nach dem Wechsel in die deutsche Bundesliga seinen Traum gelebt. Der droht jetzt zu platzen.

Philipp Zulechner wollte seine Karriere eigentlich schon beenden. „Motivationsprobleme haben mich so weit gebracht, weil der erhoffte Durchbruch auf sich warten ließ“, erzählte er einmal in einem SN-Interview. Doch dann kam im Sommer 2013 ein Angebot des SV Grödig und Zulechner avancierte unter Trainer Adi Hütter zum besten Torschützen der Bundesliga. Seine 15 Treffer (in 20 Spielen) für den damaligen Aufsteiger Grödig machten nicht nur ÖFB-Teamchef Marcel Koller auf ihn aufmerksam – Zulechner wurde für das Testspiel gegen die USA einberufen –, auch in der deutschen Bundesliga weckte er das Interesse der Scouts.

Der gebürtige Wiener wechselte um kolportierte 600.000 Euro zum SC Freiburg. „Die Freude ist riesengroß. Ich bin Grödig für alles dankbar, habe mich hier super entwickelt und jetzt freue ich mich einfach, einen neuen Schritt zu machen“, sagte Zulechner damals und war überglücklich. „Von jedem österreichischen Fußballer ist das Ausland das Ziel. Bei mir ist es jetzt wahr geworden, jetzt will ich mich auch dort beweisen.“

Doch es kam anders: Die Karriere des ehemaligen Grödig-Goalgetters ist seitdem ins Stottern geraten. Laut Freiburgs Vereinstrainer hat das nicht zuletzt mit gesundheitlichen Problemen zu tun. Zulechner sei im April an einem Infekt der Atemwege erkrankt, der sich in seltenen Fällen auch auf die Gelenke legen könne, sagte Christian Streich diese Woche im Rahmen einer Pressekonferenz. „In seinem Fall ist das passiert, weshalb er immer wieder an verschiedenen Stellen Schmerzen an den Gelenken bekommt“, erklärte Streich. Deshalb habe der 24-Jährige auch nicht die Entwicklung gemacht, „die wir uns seit seinem ersten Einsatz in der vergangenen Saison erhofft haben“. Aber der Freiburg-Trainer betonte auch: „Philipp ist ein sehr positiver Typ, er ist gut damit umgegangen.“

In der Rückrunde 2013/14 absolvierte Zulechner lediglich sieben Einsätze für die Freiburger, davon einen von Beginn an. Sein bisher einziges Bundesliga-Tor erzielte Zulechner am 34. Spieltag gegen Hannover 96.

„Momentan kann er trainieren. Jetzt müssen wir warten, bis die Symptome abklingen“, sagte Streich und bat die Fans um Rücksichtnahme. Den bisher einzigen Pflichtspieleinsatz in dieser Saison absolvierte Zulechner bei der 1:3-Niederlage gegen Borussia Dortmund am dritten Spieltag, er wurde in der Schlussphase eingewechselt. Für die zweite Mannschaft der Freiburger bestritt der Ex-Grödiger in der viertklassigen Regionalliga vier Spiele und erzielte einen Treffer.

Quelle: S/N