Dienstag, 19. August 2014

Tore für den Weg ins Glück

Im Hinspiel des Play-offs zur Champions League gegen Malmö FF spricht viel für Red Bull Salzburg – vor allem aber die Treffsicherheit von Jonatan Soriano.

Ein beliebtes Spielchen unter Österreichs Fußballinteressierten ist derzeit die Soriano-Rangliste: Um wie viel mehr Tore hat Salzburgs Kapitän erzielt als beide Wiener Großclubs zusammen? Obwohl Jonatan Soriano beim 3:0 gegen Admira Wacker leer ausging, hat er nach fünf Runden mit neun Treffern immer noch die Nase gegenüber Rapid und Austria (insgesamt acht Tore) voran.

Die außergewöhnliche Trefferquote des 28-jährigen Katalanen ist einer von vielen Gründen, warum man bei Red Bull Salzburg sehr optimistisch ist. Heute soll im Hinspiel gegen Malmö FF der erste große Schritt zum Einzug in die Champions League gesetzt werden. Geht es nach Sportdirektor Ralf Rangnick, würde das Rückspiel am Mittwoch nächster Woche überhaupt nur noch Formsache sein: „Wir wollen vorlegen, am besten zu null und mit so vielen Treffern wie möglich.“ Erfüllt sich der Wunsch Rangnicks, ist mit großer Wahrscheinlichkeit der eine oder andere Soriano-Treffer dabei.

Seine Torjägerqualitäten in Zahlen
94 Tore erzielte Soriano in seinen 102 Pflichtspielen für Red Bull Salzburg. Beinahe ein Treffer pro Spiel ist ein Schnitt, den viele internationale Stürmerstars nicht annähernd erreichen. Damit hat er vor Kurzem sogar Marc Janko, der 83 Mal traf, als besten Salzburger Torschützen der Geschichte abgelöst. 13 Tore stehen bei „Johnny“ in Europacupspielen zu Buche. Elf davon markierte er allein in der vorigen Europa-League-Saison. Obwohl sein Triplepack aus der Qualifikation gegen Schalgiris Wilna nicht mitgerechnet wurde und er in drei Gruppenspielen verletzt fehlte, krönte er sich zum Schützenkönig dieses Bewerbs. Unvergessen dabei: sein 50 Meter Traumtor gegen Ajax Amsterdam. 12 Tore in nur sechs Spielen hat Soriano bislang in der aktuellen Saison in allen Bewerben beigesteuert. Kaum jemand erinnert sich noch daran, dass er nach seinem Wechsel von Barcelonas B-Elf nach Salzburg 2011 acht Spiele benötigte, ehe er zum ersten Mal anschreiben konnte und schon als Fehleinkauf abgestempelt war. Wie viele andere, die bereits im Club waren, ist er mit dem Pressingsystem, das in der Ära Ralf Rangnick den Salzburger Fußball revolutionierte, noch besser geworden.

Nur Soriano selbst gibt sich stets bescheiden und betont: „Die Mannschaft ist wichtig und nicht, wer die Tore schießt.“

In der vorigen Qualifikationsrunde gegen Karabach Agdam ist Martin Hinteregger als Doppeltorschütze eingesprungen. Der Innenverteidiger ist wegen seiner Muskelprobleme das Sorgenkind von Trainer Adi Hütter vor dem heutigen Spiel: „Es wird ein Wettlauf mit der Zeit“, sagt der Coach. Zwar ist die hoch karätige Ersatzbank ein großer Trumpf der Bullen. Aber gerade Hinteregger wäre sehr schwer zu ersetzen. Fit sind dafür Fränky Schiemer, Christoph Leitgeb und Alan.

Laut Ralf Rangnick stehen die „zwei wichtigsten Spiele, seit wir hier sind“, an. Garantiert ist ein praktisch volles Haus: Bis Montagmittag waren bereits 25.000 Karten verkauft. Aus Schweden werden knapp 1000 Schlachtenbummler erwartet.

Quelle: S/N