Donnerstag, 16. Februar 2012

Abwehr der Bullen ist noch die Achillesferse

Die Salzburger Testbilanz der Winterpause fällt mit mit fünf Siegen, einem Remis und einer Niederlage (zum Trainingsauftakt) klar positiv aus. Der erste echte Härtetest steht den Bullen aber erst heute ab 19 Uhr gegen Metalist Charkiw ins Haus.
   
„Wir spielen da eigentlich ein Finale, und wir wissen, dass wir einen Top-Tag brauchen“, weiß Trainer Ricardo Moniz um die Schwere der heutigen Sechzehntelfinal-Partie der Fußball-Europa-League. So hat der Gegner aus der Ostukraine im laufenden Wettbewerb nicht nur die Wiener Austria zweimal (2:1 und 4:1) besiegt, sondern sich auch ohne Niederlage den ersten Gruppen-Platz vor Alkmaar gesichert.
   
Zumindest im Vergleich zum österreichischen Liga-Kollegen sieht Moniz seine Mannschaft mit klaren Vorteilen. „Ich denke, wir sind schwerer zu schlagen als die Austria“, meint der Niederländer. So hätten die Wiener zwar gute Trickser auf engem Raum wie etwa Junuzovic, aber zu wenige echt schnelle Spieler in ihren Reihen gehabt. „Da haben wir mehr Schnelligkeit“, meint Moniz, der seine Mannschaft zumindest in der Offensive klar stärker einschätzt als zu Meisterschaftsbeginn. „Wir haben am Anfang der Saison viel zu wenig Kreativität gezeigt, auch wenn das die Außenwelt oft als kreativ bezeichnet hat. In dieser Hinsicht sind wir aber gewachsen. Jetzt haben wir mehr Tiefe im Spiel, und mit Soriano sind wir noch vielfältiger“, zählt der Bullen-Coach auf.
     
Zwar hält er sein Team auch in der Defensive für stärker als die Austria, dass sich die Abwehr aber zuletzt als Achillesferse der Salzburger präsentiert hatte, muss auch er eingestehen. „Wir wissen, wo da unsere Probleme liegen. Wir müssen hellwach sein und kommunizieren. Da sind wir noch nicht ganz so weit. Das macht auch unserem Stab noch ein bisschen Sorgen“, bekennt Moniz – und stellt den Innenverteidigern Douglas und Martin Hinteregger nach ihren jüngsten Patzern indirekt die Rute ins Fenster: „Natürlich kann das Konsequenzen haben.“
    
Wie teuer den Bullen heute solche Unkonzentriertheiten wie gegen Innsbruck zu stehen kommen könnten, weiß freilich auch der Brasilianer selbst. „Das war nicht so gut, solche Fehler dürfen wir gegen Charkiw nicht mehr machen“, gesteht Douglas.
       
Sorgen bereitet Moniz auch Christoph Leitgeb, dessen Einsatzfähigkeit erst heute getestet werden kann – gestern war er selbst dafür noch nicht fit genug.
 
Quelle: SVZ / Foto: Red Bull/gepa