Salzburgs Chance auf den Einzug in die
K.-o.-Phase der Europa League lebt. Die
Bullen setzten sich am Donnerstagabend zu Hause gegen das Starensemble von Paris
St. Germain nicht unverdient mit 2:0 durch. Jakob Jantscher brachte die
Hausherren in der 20. Minute mit 1:0 in Front. Danach geschah lange Zeit nichts,
ehe Dusan Svento die Fans in der 94. Minute mit einem Traum-Volley erlöste.
Der zweite Treffer von Svento verbesserte die Ausgangsposition erheblich. Die
Bullen entschieden damit nach dem 1:3 Mitte September in Paris das direkte Duell
mit den Franzosen für sich. Damit würde den Salzburgern zum Abschluss der
Gruppenphase in zwei Wochen bei Schlusslicht Slovan Bratislava ein Sieg zum
Aufstieg reichen - unabhängig vom Resultat im
Parallelspiel zwischen PSG und Gruppensieger Athletic Bilbao.
Svento verwandelte die Red Bull Arena trotz lediglich 8.100 Zuschauern in ein
Tollhaus. Der Slowake traf nach einem Corner und Kopfballverlängerung des
eingewechselten Roman Wallner mit einem sehenswerten Volley. Bis kurz vor
Schluss hatte Salzburg-Trainer
Ricardo Moniz in seinem 4-2-3-1-System als Solospitze anstelle von Wallner noch auf Stefan
Maierhofer gesetzt.
Jantscher sorgte für die Führung
Im Tor gab der Niederländer wie schon zuletzt in der Liga gegen Kapfenberg
(6:0) Alexander Walke den Vorzug gegenüber Eddie Gustafsson. Die
Kapitänsschleife trug daher Christoph Leitgeb, machte ihr mit der Vorarbeit zum
1:0 auch alle Ehre. Leitgeb flankte mit dem Außenrist auf Jantscher, der direkt
ins kurze Eck abschloss - sein drittes Tor in den
jüngsten zwei Pflichtspielen.
Salzburg mit furioser Anfangsphase
Die Salzburger waren ambitioniert gestartet. Nach einem ersten Warnschuss von
Jantscher (4.) tat sich in der zehnten Minute erstmals Leonardo hervor. Der
Brasilianer, der in internationalen Spielen deutlich mehr zu glänzen vermag als
in der Meisterschaft, schoss nach einem starken Dribbling aber zu zentral aufs
Tor. Ein weiterer Jantscher-Schuss rutschte PSG-Goalie Douchez unter dem Körper durch, kullerte knapp am Tor vorbei
(23.).
Gonzalo Zarate fand zwei weitere Großchancen vor. Erst setzte der Argentinier
einen schwierigen Flugkopfball nach Flanke von Jantscher knapp am Tor vorbei
(30.). Kurz darauf fehlte nach starker Ballannahme und mustergültiger Vorarbeit
von Leonardo ebenso wenig auf das 2:0 (35.). Bei einem Schuss von Leitgeb musste
Douchez mit der Faust eingreifen (40.).
Die Pariser, die in der Liga mit zuletzt zwei Niederlagen in Folge in die
Krise geschlittert waren, kamen erst in der Schlussphase der ersten Hälfte
erstmals auf. Einen angeschnittenen Schuss von Nene drehte Walke mit kleinen
Problemen über das Tor (42.). Die größte Ausgleichschance ließ Jallet aus, der
verzog (44.). Schon zuvor hatte Solospitze Mevlüt Erdinc im Konter das Tor nicht
getroffen (28.).
PSG fehlte die Kreativität von Superstar Javier Pastore, den der schwer
angezählte Trainer Antoine Kombouare aus Schonungsgründen zu Hause gelassen
hatte. Dazu mussten die Pariser auf den angeschlagenen Abwehrchef Diego Lugano
und Flügelspieler Jeremy Menez verzichten.
Bei den Salzburgern waren unter anderem die in der Europa League nicht
spielberechtigten Legionäre Douglas und David Mendes zu ersetzen. Das gelang
auch nach der Pause, wenngleich PSG seine Spielanteile ausweitete. Die
Salzburger Angriffe wurden weniger zielstrebig. Einzig Leitgeb prüfte Douchez
nach Seitenwechsel (66.), bis Svento das zweite Goldtor gelang.
Goalie Walke mit starker Leistung
Auf der Gegenseite rollte Erdinc einen weiteren Ball am Tor vorbei (66.). Den
Sieg hielt aber auch Walke fest. Der Deutsche zeigte erst am kurzen Eck eine
Glanzparade gegen den eingewechselten Bahebeck (68.), dann lenkte er mit den
Fingerspitzen auch noch einen Schuss von Gameiro am Tor vorbei (89.). PSG hat
damit in drei Auswärtsspielen in Gruppe F trotz Millioneninvestitionen im Sommer
kein einziges Tor erzielt.
Salzburg überstand den bisherigen Europacup-Herbst mit nur einer Niederlage in sechs Heimspielen. Im
Frühjahr könnten weitere folgen. Mit einem Sieg in zwei Wochen in Bratislava
stünden die Bullen zum zweiten Mal nach 2009/10 in der K.-o.-Phase der Europa League. Damals waren sie in der Runde der
letzten 32 an Standard Lüttich gescheitert.
Quelle: SVZ / Foto: APA/Daniel Krug