Der Druck von außen ist groß. Dennoch
denkt Salzburg-Trainer Ricardo
Moniz nach einer in der Red Bull Ära beispiellosen
Negativserie nicht an Rücktritt. Sieben Spiele in Folge hat der Budgetkrösus in
der Bundesliga nicht gewonnen, dabei nur magere zwei Punkte geholt. Zumindest
bis zur Winterpause dürfte Moniz aber noch die Rückendeckung von Red Bull Boss Dietrich Mateschitz haben.
Bis dahin soll die Trendwende gelingen. Moniz: "Die Probleme sind nicht so groß,
wie alle denken."
Drei Heimspiele stehen in der Liga bis zum Winter noch an, das erste davon am
Samstag gegen Schlusslicht Kapfenberg. Fünf Tage später geht es gegen das
Starensemble von Paris St. Germain auch noch um die Mini-Chance in der Europa League.
"Zurücktreten kommt für mich nicht infrage, das wäre Wahnsinn", betonte Moniz am
Donnerstag. "Ich habe eine Vorbildfunktion für meine Spieler. Aufgeben kommt im
Wörterbuch des Trainers nicht vor."
"Wir müssen als Einheit auftreten"
Der Niederländer scheint seiner Mannschaft weiter zu vertrauen, wenngleich
diese zuletzt bei der 2:4-Pleite auswärts gegen Rekordmeister Rapid schwere Mängel offenbart hat.
Interne Reibereien sollen laut Moniz ausgeräumt sein. "Das Problem von
Misskommunikation ist schon gelöst", versicherte der Bullen-Coach. "Das Wichtigste ist,
dass wir eine Einheit kreieren. Wir müssen als Einheit, als Freunde auftreten.
Das habe ich intern auch klar gemacht."
"Es ist eine Momentaufnahme"
So raue Töne er laut eigenen Angaben in der Kabine anschlagen kann, so
bedingungslos stellt sich Moniz in der Öffentlichkeit weiterhin vor sein Team.
"Der Druck von außen ist groß, aber ich muss voller Optimismus und mit viel
Konfrontation dagegengehen", meinte der 47 Jährige. "Ohne schlechte Zeiten gibt es keine guten Zeiten. Es
ist eine Momentaufnahme", sagte Moniz. "Die Probleme sind nicht so groß, wie
alle denken."
Große Hoffnungen setzt Moniz in das Comeback von Mittelfeldspieler David
Mendes nach sieben Monaten Verletzungspause. Dazu sind auch die Verteidiger
Martin Hinteregger und Douglas wieder einsatzfähig. Franz Schiemer und Christian
Schwegler fallen mit Muskelfaserrissen ersten Grades lediglich zehn Tage aus.
Der wegen Verletzungen aufgeblähte Kader könnte im Winter verkleinert werden.
Moniz: "Das ist eine gute Möglichkeit."
"Ich habe eine Engelsgeduld"
Obwohl er zuletzt verstärkt auf Routiniers setzte, will der Trainer auch auf
die jungen Österreicher nicht vergessen, deren Entwicklung sich die Salzburger
auf die Fahnen geschrieben haben. "Ich habe eine Engelsgeduld", behauptete
Moniz. "Leider muss das in meiner Position aber auch sofort mit den Resultaten
einhergehen." Der Pflichtsieg gegen Kapfenberg wäre ein kleiner
Befreiungsschlag. "Meine Philosophie ist es, immer zu kämpfen", betonte Moniz.
"Wie ein Boxer." Derzeit ist er ein angeschlagener.
Quelle: krone.at / Foto: APA/Andreas Pessenlehner