Egal wie man zu Red Bull steht, muss man uneingeschränkten Respekt vor der Zielstrebigkeit haben, mit der Erfolg gesucht und gefunden wird. Und wenn man sieht, in welch verhältnismäßig kurzer Zeit beispielsweise die Formeln 1 vom Dosen Konzern eingenommen wurde, ist das beeindruckend.
Nur im Mannschaftssport läuft es nicht ganz so, wie es die Strategen bei den internen Planungen entwerfen. Bei einem seiner seltenen Interviews sagte Dietrich Mateschitz vor Jahren einmal zum Autor dieser Zeilen über das damals recht erfolglos grundelnde Eishockeyteam: "Ich kann ja nicht sagen, Red Bull verleiht Flügel und dann sind wir nur Siebenter in der Tabelle. Das geht doch nicht."
Was derzeit im Fussball abgeht, kann demnach auch nicht den Intentionen des Bosses entsprechen. Denn man muss trotz dreier Meistertitel sagen: Es hat keine Entwicklung nach oben stattgefunden, seit Kurt Jara gehen musste.
Und Trainer Ricardo Moniz mag wahrscheinlich das Richtige wollen, nämlich das Übel an der Wurzel anpacken - aber er unterschätzt wohl, wie wichtig messbarer Erfolg im Tagesgeschäft ist.
Denn Flügel für einen Sturzflug will Red Bull seinen Kickern sicher nicht verleihen.
Quelle: Kronen Zeitung / Wolfgang M. Gran