Dienstag, 29. März 2011

Das Stimmungsbarometer der Salzburger Westligisten: Dreimal Jubel, dreimal Ärger

Hochstimmung in Anif, St. Johann und bei den spielfreien Red Bull Juniors, Ärger bei der Austria, in Neumarkt und Seekirchen – das Stimmungsbild bei den Salzburger Fußball-Westligisten könnte nach der zweiten Frühjahrsrunde kaum unterschiedlicher sein.

USK ANIF: „Große Namen schießen keine Tore“, das musste man trotz des 3:1 gegen die Wacker Innsbruck Amateure auch beim Titelkandidaten erkennen. Denn Neuzugang Lukas Katnik, der im Herbst für Dornbirn noch elfmal getroffen hatte, zeigte zwar sein Potenzial, machte aber fast immer einen Pass zu viel, statt den Abschluss zu suchen. Und auch Pamminger, Schrott und Duhnke können sicher noch mehr, als sie gezeigt haben. Letztlich überwog bei Trainer Thomas Hofer aber die Erleichterung: „Nach so einer langen Pause weiß niemand genau, wo er steht. Und wenn man dann noch einen Gegner hat, der sich in erster Linie hinten reinstellt, ist es doppelt schwierig. Aber im Laufe des Spiels haben wir immer mehr Druck gemacht, und es war nur eine Frage der Zeit, wann die Treffer fallen.“

AUSTRIA SALZBURG: Daheim hui, auswärts pfui! Der Herbsttrend bei den Violetten scheint sich auch in der zweiten Saisonhälfte fortzusetzen. Das 1:0 vor Wochenfrist gegen Kufstein war der siebente Heimsieg im neunten Spiel. Niederlage gab’s in der „Festung Maxglan“ noch keine einzige, was Platz eins in der Heimtabelle bedeutet. Auswärts ist man dagegen nur die Nummer zwölf: Das 0:2 in St. Johann war die fünfte Niederlage beim neunten Auftritt in der Fremde. Gewonnen hat man auf des Gegners Platz erst einmal.

RED BULL JUNIORS: Es klingt kurios, aber die Jungbullen zählen zu den Siegern des Wochenendes, obwohl sie nur zugeschaut haben. Denn durch das 0:0 im Schlager zwischen Dornbirn und Wattens sind die Kovac Boys nach Verlustpunkten bereits Tabellenführer.

TSV ST. JOHANN: Abstieg? Aus dem Vokabular der Pongauer dürfte dieses Wort vorerst verschwunden sein, denn nach den Erfolgen in Höchst und gegen die Austria beträgt der Abstand zum „Strich“ schon neun Punkte. Die Gründe: Vorne hat Mario Krimbacher nach seinen Verletzungsproblemen zu alter Form gefunden, und hinten hat der wieder topfitte Hupf die Abwehr merklich stabilisiert.

TSV NEUMARKT: Das 3:0 im ersten Frühjahrsspiel gegen Bregenz wurde durch das Neumarkter 1:5 am Sonntag bei Reichenau gleich mehrfach entwertet. Nicht nur, dass der TSV einen unmittelbaren Konkurrenten im Abstiegskampf wieder ins Rennen um den Klassenerhalt gebracht hat, fettete man auch dessen Tordifferenz gleich ordentlich auf und ruinierte sich die eigene. „Das ist natürlich ärgerlich“, musste auch Trainer Hans Hajek eingestehen.

SV SEEKIRCHEN: Wie die Wallersee-Nachbarn hat auch SVSCoach Markus Hoffmann auf ein 4-4-2-System umgestellt, torgefährlicher macht das die Flachgauer vorerst aber nicht, denn 180 Frühjahrsminuten brachten keinen einzigen Treffer. „Das Toreschießen ist auch eine Kopfsache“, glaubt Ex-Stürmer Hoffmann, „wenn du kein Selbstvertrauen hast, gehen die Bälle doppelt so schwer rein.“ Dennoch häklt er das 0:2 in Altach für einen Schritt in die richtige Richtung: „Wenn wir immer so spielen, werden wir unsere Punkte machen...“

Quelle: SVZ / Foto: Krug