Man verfügt über den teuersten und ausgeglichensten Kader in der Fußball-Bundesliga. Dennoch pfeift Salzburg vor dem heutigen Auswärtsmatch in Wiener Neustadt aus dem letzten Loch, daher wittern einige Reservisten ihre große Chance.
Neben den erkrankten Roman Wallner und Milan Dudic sowie dem gesperrten Simon Cziommer muss Trainer Huub Stevens auch auf das Quartett Sekagya, Schwegler, Mendes und Douglas verzichten. Daher rückt der bislang so enttäuschende Stürmer Joaquin Boghossian wieder in die Startelf und dürfte Hinteregger in der ungewohnten Innenverteidiger-Position beginnen. Eine Alternative dazu wäre gewesen, Franky Schiemer in die Abwehr zu beordern und dessen Rolle Daniel Offenbacher anzuvertrauen, doch auch der Youngster ist krankheitsbedingt nicht ganz fit.
„Bitte warten“ heißt es weiterhin für den wiedergenesenen Goalie Eddie Gustafsson (Stevens: „Tremmel hat in den letzten Spielen nicht schlecht gehalten“) und auch für Stefan Hierländer. Dabei fühlt sich der Offensivmann körperlich besser denn je und macht auch klar, dass es sein Ziel ist, sich beim Meister durchzubeißen. Aber: „Ich habe mich mit meiner Rolle vorerst zurechtgefunden und muss immer bereit sein, Leistung zu bringen.“
Das fordert der Coach auch von seiner Startelf. „Jeder muss Verantwortung übernehmen, um die Fehlenden zu ersetzen“, fordert der nach zwei Unentschieden in den ersten beiden Frühjahrsspielen angezählte Niederländer. Einige Medien haben den Auftritt in Niederösterreich und das folgende Auswärtsmatch am Mittwoch in Kapfenberg bereits zu Schicksalsspielen erklärt, Stevens lässt das äußerlich aber kalt: „Es geht nicht um mich, sondern um den Verein und darum, wo wir am Ende des Jahres stehen.“ Außerdem, so der Feldherr, stimme die Leistung. „Wir haben gegen Rapid phasenweise besser gespielt als im Vorjahr. Aber damals hatten wir das nötige Quäntchen Glück beim Verwerten der Chancen.“
In Wiener Neustadt war der Rückzug von Mäzen Frank Stronach die Meldung der Woche. Die Verletzungs- und Krankheitsmisere bei den Bullen nahm man nur periphär wahr. „Sie haben immer noch einen qualitativ hochstehenden Kader“, bekräftigt Trainer Peter Schöttel, der von seiner Truppe eine ähnliche Leistung wie im Herbstspiel gegen Salzburg fordert. Damals gewannen die Gastgeber 1:0.
Quelle: SVZ / Foto: Red Bull/gepa