Donnerstag, 17. Februar 2011

Salzach-Arena stößt auf Widerstand

Bedenken. Eine Bürgerinitiative läuft gegen den Bau eines neuen Stadions für Austria Salzburg in Liefering Sturm. Auch die ÖVP ist dagegen.

Das Projekt eines neuen Stadions für Austria Salzburg in Liefering stößt zunehmend auf Widerstand. Die Bürgerinitiative Salzachsee wehrt sich entschieden gegen den Bau der 14 Millionen Euro teuren Arena. Und die ÖVP hat kein Verständnis für die Bereitschaft der anderen Parteien, Millionen für eine Salzach-Arena zur Verfügung zu stellen.

In einem Schreiben an Austria-Obmann Walter Windischbauer machte Willi Rehberg, Sprecher der Initiative, deutlich: Die Vereinsmitglieder wollen dieses Stadion nicht. Vor allem das Argument, das Stadion habe enorme gesellschaftliche Bedeutung und bringe eine Belebung und Aufwertung des Gebiets Liefering-Salzachsee, stößt Rehberg auf. Wörtlich heißt es in dem Brief an Windischbauer: „Es wird schon seit Langem berichtet, welche Art von Belebung erwartet werden kann, wenn Austria Salzburg zu einem Fußballspiel antritt. Erst kürzlich hatten die Fußballrichter der Westliga entschieden, dass die Austria Salzburg bei Auswärtsspielen 20 eigene Sicherheitsleute wegen des üblichen Verhaltens der Austria Fans mitbringen muss. Und Behörden schreiben vor Spielen gegen die Austria einen Sicherheitstrakt für die Austria „Fans“ wie im Staatsgefängnis Alcatraz vor (Zitat: Union Innsbruck Obmann Herbert Lener). Auf diese Art von Aufwertung und Belebung verzichten die Bewohner von Liefering sehr gern.“ Bedenken äußert Rehberg auch wegen der Parkplatzmisere in Liefering. Als Alternative zum Stadionbau schlägt er die Nutzung der Red-Bull-Arena vor. „Im Stadion Wals ist in jeder Weise genügend Platz für viele, hoffentlich nur sportlich inter essante Fußballspiele der Austria Salzburg.“

Diese Auffassung teilt auch Salzburger Vizebürgermeister Harald Preuner (ÖVP). Er setzt sich dagegen zur Wehr, dass „wegen der Animositäten einiger weniger gegen Red Bull“ ein neues Stadion gebaut werden soll. „Alle anderen Ballsportarten in der Stadt Salzburg werden zu Tode gespart und jetzt sollen plötzlich auf Zuruf eines Vereins Millionen zur Verfügung gestellt werden. Haben wir denn plötzlich eine Gelddruckmaschine im Haus?“, fragt Preuner. Der ÖVP Vizebürgermeister gibt zu bedenken, dass der Bau eines 6000 Zuschauer fassenden Stadions auch nur eine Übergangslösung wäre. Würde die Austria, die derzeit noch in der dritthöchsten Spielklasse daheim ist, in einigen Jahren in die Bundesliga aufstiegen, dann wäre die neue Arena zu klein.

Schon unmittelbar nach Bekanntwerden der Stadionpläne hatten sich Funktionäre anderer Sportvereine in der Stadt vehement gegen die von der SPÖ, der Bürgerliste und der Freiheitlichen in Aussicht gestellten Mitfinanzierung des Baus in Millionenhöhe ausgesprochen. ASK-Obmann Walter Fuchsbauer etwa hatte in einem SN-Interview beklagt, die Stadt spare beim Sport an allen Ecken und Enden und nun stünden plötzlich etwa sieben Millionen Euro für einen Einzelnen zur Verfügung.

Quelle: Salzburger Nachrichten