
Die Jagd auf Sensationstabellenführer Ried beginnt. Österreichs Fußball beendet morgen, Samstag, mit der ersten Frühjahrsrunde seinen Winterschlaf. Wetten, dass die Meisterschaft spannend wie schon lang nicht mehr verlaufen wird? Mit Ried, Sturm Graz, Red Bull Salzburg, Austria Wien und Rapid rechnen sich immerhin noch fünf Mannschaften Titelchancen aus. Wo sonst außer in Österreich kämpft die halbe Liga um die Meisterschale?
Apropos Wetten: Laut Wettanbieter tipp3 ist Meister Salzburg (Quote 1,80) derzeit der erste Kandidat auf den Titelgewinn, gefolgt von der Austria (4,50) und Rekordmeister Rapid (6,00). Winterkönig Ried (8,0) liegt nur an der fünften Position.
Fünf Klubs sind nur durch sieben Punkte getrennt, ab Samstag wird ein Meisterkrimi mit ungewissem Ausgang gesendet. Ried traut eigentlich niemand den Titel zu. Frei nach dem Motto: Die Rieder können es schaffen, aber wetten würde ich darauf nicht. Salzburg-Trainer Huub Stevens zieht vor der Leistung der Oberösterreicher den Hut, schätzt jedoch die üblichen Verdächtigen als härtere Rivalen ein. „Aber Ried steht an der Spitze und ist daher ein
Titelkandidat.“
Die „Salzburger Nachrichten“ haben vor dem Anpfiff zur neuen Saison ein Ranking erstellt, wer nun die besten Titelchancen hat. Red Bull Salzburg wird Meister, weil die Bullen trotz einer schwachen Herbstsaison lediglich vier Punkte hinter den Riedern liegen. Dazu machten die Neuzugänge aus Südamerika in der Vorbereitung einen starken Eindruck. Vor allem Gonzalo Zarate und Alan erwiesen sich als Testspielbomber. Unter Druck steht auch Trainer Huub Stevens, denn für ihn heißt es wohl siegen oder fliegen. Weitere Blackouts wird man in der Bullen-Chefetage nicht mehr dulden. Aber in der Vorbereitung hatte Stevens alles im Griff. Noch nie absolvierten die Salzburger eine derart erfolgreiche Vorbereitung. Vielleicht erleichtert der Stevens-Truppe die Aufholjagd auch die Tatsache, dass man nicht mehr der alleinige Titelfavorit ist.
★ ★ ★ ★ ★ Fünf von fünf möglichen Sternen
Rapid wird Meister, weil die Hütteldorfer traditionell ein starkes Frühjahr spielen. Auch der lang verletzte Kapitän Steffen Hofmann wird wieder mit von der Partie sein und dadurch die Schlagkraft erhöhen. „Wir haben uns bei Steffen kein Zeitfenster gesetzt. Den konditionellen Rückstand kann er nicht von heute auf morgen aufholen. Das dauert einige Zeit“, bremst Trainer Peter Pacult die allzu hohen Erwartungen. Der Fanfaktor spricht auch für den Rekordmeister. Ein ausverkauftes Hanappi-Stadion wird keine Seltenheit sein.
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Austria Wien wird Meister, weil Trainer Karl Daxbacher kein Schaumschläger ist, sondern ein Analytiker, der immer weiß, was zu tun ist. Mit Tomas Jun und Zlatko Junuzovic verfügt die Austria über ein Topduo, wenn es darum geht, Tore vorzubereiten. Der Abgang von ÖFB-Teamverteidiger Aleksander Dragovic wurde mit der Verpflichtung von Routinier Niklas Hoheneder kompensiert. Das Hundert-Jahr-Vereinsjubiläum würde die Austria am liebsten mit dem Meistertitel feiern. Zum Saisonauftakt gastieren die Rieder bei der Austria. Gelingt ein Sieg, dann wäre die Austria ganz dick im Rennen. Die Austria ist auch ein ernst zu nehmender Titelkandidat, wenn nicht wie im Herbst zu viele Punkte in Heimspielen verschenkt werden.
Austria Wien wird Meister, weil Trainer Karl Daxbacher kein Schaumschläger ist, sondern ein Analytiker, der immer weiß, was zu tun ist. Mit Tomas Jun und Zlatko Junuzovic verfügt die Austria über ein Topduo, wenn es darum geht, Tore vorzubereiten. Der Abgang von ÖFB-Teamverteidiger Aleksander Dragovic wurde mit der Verpflichtung von Routinier Niklas Hoheneder kompensiert. Das Hundert-Jahr-Vereinsjubiläum würde die Austria am liebsten mit dem Meistertitel feiern. Zum Saisonauftakt gastieren die Rieder bei der Austria. Gelingt ein Sieg, dann wäre die Austria ganz dick im Rennen. Die Austria ist auch ein ernst zu nehmender Titelkandidat, wenn nicht wie im Herbst zu viele Punkte in Heimspielen verschenkt werden.
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Ried wird Meister, weil es eigentlich keiner erwartet und die Oberösterreicher mit vier Punkten Vorsprung auf die ersten Verfolger in die Saison starten. Die Innviertler verpflichteten im Winter zwar keinen Spieler, aber mit Stefan Lexa, Nacho, Thomas Gebauer und Peter Hackmair kommen vier Langzeitverletzte zurück. Richtungsweisend wird gleich die erste Partie bei der Wiener Austria sein. Das Rieder Urgestein Herwig Drechsel, der jetzt in der Ersten Liga bei Grödig unter Vertrag steht, traut den Riedern einiges zu: „Dass alles möglich ist, hat man ja schon im Herbst gesehen. Ried ist ein gewachsener Klub, dort funktioniert alles.“
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Sturm Graz wird Meister, weil die Steirer mit Roman Kienast über den besten Schützen der Liga verfügen und die Truppe von Trainer Franco Foda das beste Konterteam (14 Kontertore) ist. Mit Szabics/Kienast verfügen die Grazer über zwei Stürmer, die sich sehr gut ergänzen. Kienast erzielte bisher fünf Kontertore, Szabics zwei. Auch in den vergangenen Jahren war Sturm im Herbst meist top, brach im Frühjahr dann aber ein.
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Quelle: Salzburger Nachrichten / Foto: S/N/GEPA