
Mit der Überraschungsmannschaft Admira
gastiert heute ab 16 Uhr just jenes Team in Salzburg,
das am 25. September mit dem 2:1-Sieg die Schwächephase der bis dahin von Niederlagen freien Bullen
einleitete. Nun bietet sich der Elf von Ricardo Moniz die Chance zur Revanche.
Daheim ist man seit 23. April ungeschlagen, lechzt aber nach Siegen, derer es in
den jüngsten neun Runden nur zwei gab. Moniz hofft auf eine Fortsetzung des
leichten Aufwärtstrends.
"Ich trauere dem Spiel noch immer etwas nach, denn wir hätten damals sechs
Punkte vorlegen können", meinte Moniz im Hinblick auf die Niederlage gegen die
Elf von Dietmar Kühbauer, die in der Tabelle vier Punkte vor dem Vizemeister
liegt. Der jüngst wieder in Schwung gekommene Stürmer Philipp Hosiner erzielte
damals beide Admira-Treffer.
Seit diesem Spiel gelang Salzburg in acht Ligapartien nur ein Sieg, dafür erlitt
man vier Schlappen. "Damals ist die Kurve durchkreuzt worden", erinnerte sich
der Niederländer.
Moniz glaubt, "dass der Erfolg weitergeht"
Zuletzt kam man gegen Kapfenberg aber immerhin zu einem 6:0, punktete beim
0:0 gegen Wiener Neustadt und blieb dank des 2:0 über Paris St. Germain im Europa League Aufstiegsrennen. Grund genug
für Moniz, Optimismus zu versprühen. "Ich baue auf die jüngsten drei Spiele. Vor
allem gegen Kapfenberg und Paris, da haben wir acht Tore erzielt. Ich glaube,
dass der Erfolg weitergeht. Ich habe Vertrauen in die Mannschaft", meinte
Moniz.
Die bei seinen Spielern medial immer wieder bekrittelte mangelnde
Einsatzfreude will er nicht erkennen. "90 Prozent der Mannschaften auf der
ganzen Welt haben gegen kompakte Teams Probleme", sagte Moniz, der freilich noch
Potenzial nach oben sieht: "Die Standards gelingen im Training hervorragend, im
Spiel selbst müssen sie aber noch besser werden."
Auch den brasilianischen Edeltechniker Leonardo nahm er in Schutz. "Ich kann
ihm nichts vorwerfen, Stürmer müssen im Sechzehner beurteilt werden. Da muss man
schon intelligent analysieren", betonte der 47-Jährige. "Die Mannschaft ist eine Einheit, es spielt jeder für
jeden. Die Stimmung ist sehr gut."
Kühbauer: "Wir sind keineswegs Favorit"
Admira-Coach Kühbauer
schraubte die Erwartungshaltung stark zurück. Nur weil man in der Tabelle vor
den Salzburgern steht, dürfe man von seiner Mannschaft keine Wunderdinge
erwarten. "Wir fahren nach Salzburg, um dort ein gutes Spiel abzuliefern. Wir
sind keineswegs Favorit", erklärte Kühbauer, betonte aber auch: "Wir wollen
Zählbares mitnehmen."
Salzburgs Spielweise sei sicherlich kein Nachteil für sein Team. "Natürlich
ist es so, dass wir gegen die sogenannten Spitzenmannschaften mehr Raum
bekommen, andererseits haben sie nach vorne auch mehr Qualitäten", analysierte
der 40-Jährige.
Der Titel eines Winterkönigs sei ihm herzlich egal. "Ich werde dann die ganze
Nacht durchweinen vor lauter Freude", meinte Kühbauer ironisch. Auch besonders
positive Effekte auf die Spielerpsyche verspricht er sich keine: "Ich glaube
nicht, dass man dann ein 'Brüstl' wie der Leibhaftige hat."
Quelle: krone.at / Foto: APA/Andreas Pessellehner