Freitag, 27. Februar 2015

SV Grödig will im Derby wieder sportlich überzeugen

Nach der leidigen Stadion-Problematik will der SV Grödig nun endlich wieder auf dem Platz für Schlagzeilen sorgen. Da kommt dem Team von Michael Baur das Salzburg-Derby am Sonntag (16.30 Uhr, LIVETICKER) gegen Red Bull gerade recht.

Seit dem 0:1 gegen Austria Wien am 13. Dezember hat der SV Grödig kein Pflichtspiel mehr bestritten. Die Probleme mit dem Rasen im Das.Goldberg-Stadion hatten die Spiele gegen Sturm und den WAC unmöglich gemacht. Wegen des Einbaus einer Rasenheizung konnten die Grödiger zuletzt nur auf Kunstrasen trainieren. "Es ist für uns keine leichte Situation, weil wir im Frühjahr noch kein Pflichtspiel in den Beinen haben“, weiß Trainer Michael Bauer, der nach den vergangenen Wochen „unbedingt eine gute Figur abgegeben“ möchte.

Salzburg als Standortbestimmung
Dass nun gerade Red Bull Salzburg als erster Pflichtspielgegner wartet, ist mehr als eine Fügung des Schicksals. Ausgerechnet die Bullen stellen Grödig ihr Stadion in Wals-Siezenheim für die nächsten Heimspiele zur Verfügung. Weitere Geschenke kann sich das Team von Michael Baur aber nicht erwarten. „Das Aus gegen Villarreal war für sie schon eine gewisse Enttäuschung. Sie wollen das Derby auf jeden Fall gewinnen", glaubt der Tiroler, hofft insgeheim aber auf eine kleine Sensation: "Gegen Wr. Neustadt haben sie sich recht schwer getan und gegen Ried sogar einen Punkt abgegeben. Wir wollen es den Riedern nachmachen.“

Auswärts gab's immer ein Debakel
Gute Erinnerungen an die Duelle in der Red-Bull-Arena hat man in Grödig jedoch nicht. Einem 0:6 in der vergangenen Saison folgte im August gleich ein noch schlimmeres 0:8-Debakel. Deshalb möchte sich Baur am Sonntag besser präsentieren, als in den letzten Auswärtsspielen gegen den Nachbarn: „Wir werden wohl mit sehr viel Laufarbeit, Einsatz und Kampfkraft versuchen müssen, die Bullen zu überraschen.“

Zuversicht schöpfen die Grödiger vor allem aus dem 2:2-Unentschieden im vergangenen Oktober. Damals mussten sich die Flachgauer nach zweimaliger Führung erst kurz vor Schluss noch mit einem Punkt zufrieden geben. „Dass wir es können haben wir ja bewiesen“, gibt sich der 45-Jährige optimistisch.

Grödig setzt auf neue Offensive
Zumindest bei den Spielern können die Grödiger am Sonntag beinahe wieder aus dem Vollen schöpfen. Stammtorhüter Cican Stankovic ist wieder gesund und wird gegen seinen zukünftigen Arbeitgeber auflaufen. Einzig Flügel Daniel Schütz ist nach einer Mittelohrentzündung noch im Aufbautraining.

Wie der Grödig-Trainer im Angriff spielen will, wollte Baur noch nicht verraten. Nach dem Abgang von Topscorer Yordy Reyna wird wohl der Nigerianer Emmanuel den Platz in der Sturmspitze einnehmen, unterstützt vom Offensivtrio Huspek, Nutz und Goinger.

Zeit für positive Schlagzeilen
Viel wichtiger wird jedoch eine solide Defensivleistung sein, die den Angriffswirbel der Salzburger einbremsen soll. Bei 4,3 Gegentoren pro Spiel gegen den Lokalrivalen keine leichte Aufgabe. Zu verlieren hat der SV Grödig nach den Schlagzeilen der letzten Wochen jedenfalls nichts. Da ist sich Baur sicher: "Es liegt kein Druck auf uns".