Mittwoch, 17. Dezember 2014

Salzburgs Tormaschine läuft mit unvermindertem Tempo

Bundesliga-Halbzeitbilanz: Wie es zu einem deutlichen Anstieg in der Zuschauerbilanz kam.

Die Flutlichter in der österreichischen Bundesliga sind für heuer zum letzten Mal ausgeschaltet worden, Fußballer und Trainer haben ihren kurzen Weihnachtsurlaub angetreten. Bevor sie um den Dreikönigstag ins Training für die Rückrunde starten, ist die große Zeit für Zwischenbilanzen. Die „Salzburger Nachrichten“ haben einige Fragen beantwortet.

Ist Red Bull Salzburg überlegener denn je?
Nein. Zwar nimmt der regierende Meister einen beruhigenden Acht Punkte Polster in die Winterpause, aber vor Jahresfrist war die Aussicht für die Konkurrenz noch trister: Damals lag Grödig schon 14 Punkte zurück, allerdings nach bereits 21 statt wie heuer 19 Runden. Bei 58 erzielten Treffern stand die Tormaschine der Bullen nach 19 Runden im vorigen Herbst, 57 Mal netzten Soriano und Co. auch heuer schon ein.

Steigt Wiener Neustadt ab?
Ja, wenn es nach dem Trend der letzten zehn Jahre geht. Acht Mal wurde das Winter-Schlusslicht die rote Laterne bis zur letzten Runde nicht mehr los. Nur Kärnten (2007/08) und Innsbruck (2012/13) kratzten noch die Kurve.

Bekommen mehr junge Österreicher eine Chance?
Insgesamt blieb mit drei Viertel (74,4 Prozent) die Gesamteinsatzzeit von Österreichern konstant hoch, im Herbst 2013 waren es mit 75,8 Prozent unwesentlich mehr. Noch vor fünf Jahren lag der Wert um gut zehn Prozent niedriger. Musterschüler sind Wiener Neustadt und Admira Wacker mit mehr als 90 Prozent. Salzburg (37 Prozent) verzichtet traditionell auf die Zuwendungen aus dem „Österreicher-Topf“. Bei der Jugendförderung profilierte sich Rapid: Ein Viertel der Einsatzzeit gab Trainer Zoran Barisic österreichischen U22-Spielern. Diese zählen doppelt für den Österreicher-Topf.

Waren die Wiener Clubs schon einmal so weit zurück?
Ja. Rapid und Austria verbrachten 2006/07 als Siebter bzw. Achter ebenso eine unruhige Weihnachtszeit wie 2001/02 als Neunter (Trainer in Hütteldorf war Lothar Matthäus) bzw. Sechster. So gesehen sind die aktuellen Ränge vier und sechs kein Grund zur Beunruhigung in der Bundeshauptstadt.

Kamen heuer mehr Zuschauer?
Jein. Zwar weist die offizielle Bundesliga-Statistik mit einem Schnitt von 6165 Besuchern im Herbst eine Steigerung von rund acht Prozent gegenüber der Vorsaison aus. Doch der Umzug von Rapid ins große Happel-Stadion sowie zwei Ausflüge des WAC nach Klagenfurt verfälschen das Bild. Vom Allzeitrekord aus der Saison 2007/08 (9284) ist die Liga im Moment jedenfalls weit entfernt.

Quelle: S/N