Samstag, 22. November 2014

Leitgeb gibt noch einmal Gas

Spiele gegen Sturm Graz sind für Salzburgs Dauerbrenner Christoph Leitgeb etwas Besonderes. Vor allem dann, wenn der gegnerische Trainer sein Entdecker ist.

Christoph Leitgeb ist der dienstälteste Spieler bei Fußballmeister Red Bull Salzburg. 2007 hatte sich der damalige Startrainer der Bullen, Giovanni Trapattoni, für eine Verpflichtung starkgemacht. Und seit mittlerweile über sieben Jahren gehört der Grazer, der von Sturm Graz nach Salzburg kam, zum Stammpersonal bei Red Bull. Morgen, Sonntag, trifft er wieder einmal auf seinen Ex-Club. Im Gespräch mit den „Salzburger Nachrichten“ erklärte der 29-Jährige, warum diese Partie diesmal ganz besonders brisant ist.

Nach seinem Engagement beim 1. FC Kaiserslautern ist nämlich Franco Foda vor einigen Wochen wieder auf die Trainerbank von Sturm zurückgekehrt. Zu Foda pflegt Leitgeb eine ganz besondere Beziehung. „Ich habe ihm in meiner Karriere sehr viel zu verdanken. Auch nach meinem Wechsel zu Salzburg ist der Kontakt nie abgerissen“, erzählte Salzburgs Dauerläufer. Unter Trainer Foda kickte Leitgeb zwei Jahre bei den Amateuren von Sturm. Gemeinsam schafften sie den Sprung ins Bundesligateam der Grazer. Unter Foda entwickelte sich Leitgeb auch zum Nationalspieler. „Er wollte mich auch nach Kaiserslautern holen, aber in Salzburg habe ich eine zweite Heimat gefunden. Ich fühle mich hier sehr wohl und habe noch einige Ziele“, betonte Salzburgs Mittelfeldspieler. Aus der Bullen-Truppe ist Leitgeb nicht wegzudenken, und da auch der Verein eine vorzeitige Vertragsverlängerung anstrebt, steht einer Einigung über einen weiteren Zweijahreskontrakt nichts im Weg. „Wir haben auch bereits die ersten Gespräche geführt“, erzählte Leitgeb.

Wer auch immer bei den Bullen in den vergangenen Jahren auf der Trainerbank saß, an Leitgeb führte für den jeweiligen Chefcoach kein Weg vorbei. Weil Leitgeb einer ist, der sich aufgrund seiner Laufstärke, Dynamik und spielerischen Qualitäten in jedem Spielsystem zurechtfindet. Obwohl er neben den hohen Belastungen beim Verein zuletzt auch regelmäßig in der österreichischen Nationalmannschaft zum Einsatz gekommen war, gibt es kein Jammern. „Gegen Ende der Saison merkt man schon, dass die vielen Spiele etwas an die Substanz gehen, aber jetzt müssen wir noch einmal die Zähne zusammenbeißen und richtig Gas geben. Wir wollen unbedingt als Tabellenführer in die Winterpause gehen“, betonte der Steirer.

In den letzten vier Bundesligarunden sind die Salzburger auch ordentlich gefordert. Nach Sturm, das sich unter Foda stark im Aufwärtstrend befindet, warten noch der Tabellenzweite Wolfsberg und die beiden Wiener Großclubs Austria und Rapid auf den Tabellenführer. Da schnauft auch Leitgeb noch einmal ordentlich durch und verdrängt seine Knieschmerzen, die durch einen Schlag im EM Qualifikationsspiel gegen Russland am vergangenen Samstag verursacht wurden. „Die Niederlage in Altach vor der Länderspielpause muss uns wachgerüttelt haben. Ich bin auch überzeugt, dass ein Ruck durch die Mannschaft gehen wird“, sagte Leitgeb nicht nur seinem Ex-Club den Kampf an. Und er betonte mit einem Lächeln: „Ich werde Franco nach dem Spiel auch trösten.“

Quelle: S/N