Freitag, 28. November 2014

Auch Celtic wurde zur Beute der Bullen

Alan führte Red Bull Salzburg mit zwei Blitztoren innerhalb von fünf Minuten zu einem historischen Sieg im legendären Celtic-Park – und damit auch zum Gruppensieg in der Fußball-Europa-League.

Es war ein Moment, in dem man vor Ehrfurcht durchaus hätte erstarren können, als die 35.000 Zuschauer am Donnerstabend im Celtic-Park kurz vor Spielbeginn die Fußball-Hymne „You’ll never walk alone“ anstimmten. Doch genau das Gegenteil war der Fall. Red Bull Salzburg zündete im Europa League Duell mit dem schottischen Meister Celtic Glasgow von Beginn an ein fußballerisches Feuerwerk. Am Ende gingen die Salzburger als 3:1-Sieger vom Platz, feierten damit den ersten österreichischen Erfolg in Glasgow überhaupt und fixierten als Draufgabe wie schon 2010 und 2014 auch noch vorzeitig den Gruppensieg. Im Sechzehntelfinale Ende Februar 2015 sind die Bullen damit gesetzt.

Doch zurück zum historischen Triumph über Celtic: Salzburg war im altehrwürdigen „Fußball-Tempel“ vor allem in der ersten Hälfte die klar bessere Mannschaft und ging mit den ersten zwei Torschüssen auch mit 2:0 in Führung. In der achten Minute reagierte Alan nach einem abgefälschten Bruno-Weitschuss aus 25 Metern am schnellsten und versenkte den Ball volley im Tor. Auch in der 13. Spielminute war der wieder genesene Brasilianer, der zuletzt vor exakt einem Monat im Salzburger Derby gegen Grödig in der Startformation von Red Bull Salzburg gestanden war und danach an einer Bänderverletzung im Knöchel laborierte, zur Stelle. Eine Ecke verlängerte Andre Ramalho per Kopf und erneut stand Alan goldrichtig.

Österreichs Serienmeister sorgte für viel Druck, Celtic war mit dem aggressiven Pressing der Bullen überfordert und wirkte phasenweise regelrecht hilflos. In der 23. Minute brandete im Fanblock der Salzburger erneut Jubel auf. Das Freistoß-Tor von Kapitän Jonatan Soriano zur vermeintlichen 3:0 Führung wurde jedoch aberkannt. Die Standardsituation hätte indirekt ausgeführt werden müssen.

Eine halbe Stunde lang spielten Alan und Co. mit Celtic Katz und Maus – bis der 45-fache schottische Meister nach einer Unachtsamkeit in der Abwehr wie aus dem Nichts durch Mittelfeldspieler Stefan Johansen der Anschlusstreffer zum 1:2 gelang. Die Sturm- und Drangphase von Celtic brachte jedoch nichts ein, aber im Spiel der Salzburger riss der Faden.

In der zweiten Hälfte entwickelte sich ein offener und spannender Schlagabtausch. Die beste Torchance hatten die Schotten in der 77. Minute: Den wuchtigen Kopfball von Leigh Griffith parierte Peter Gulacsi bravourös. In der Schlussminute machte der eingewechselte Naby Keita mit seinem Kopfballtreffer zum 3:1 alles klar. Am Ende jubelten die Salzburger über einen weiteren Auswärtserfolg in der Europa League. Neun Spiele ist das Team von Trainer Adi Hütter in der Fremde nun schon ungeschlagen.

Ein Heimspiel (11. Dezember) steht in der Gruppenphase noch aus. Gegen Astra Giurgiu aus Rumänien kann Red Bull Salzburg befreit aufspielen. Platz eins ist den Bullen nicht mehr zu nehmen, ein heißes Europacup-Frühjahr ist garantiert.

Ob Kevin Kampl und Andre Ramalho dann noch für Salzburg auflaufen werden, muss bezweifelt werden. Beide haben ihren Abschied aus Österreich spätestens im nächsten Sommer angekündigt, beide werden heftig umworben. Kampl steht auf der Wunschliste mehrerer deutscher und englischer Vereine, um Ramalho soll sich Salzburgs Ex-Trainer Roger Schmidt mit Bayer Leverkusen bemühen.

Quelle:S/N