Donnerstag, 30. Oktober 2014

Ein 18-Jähriger erlöste Salzburg

Red Bull Salzburg setzte sich im ÖFB-Cup trotz Dauerüberlegenheit in Innsbruck erst nach Verlängerung durch. Debütant Ante Roguljic machte dem Zittern ein Ende.

Wer einen Spaziergang von Red Bull Salzburg in das Viertelfinale des ÖFB Cups erwartet hatte, der irrte gewaltig. Der Tabellenführer der Fußball Bundesliga mühte sich nämlich im Achtelfinale in Innsbruck gegen den Erstligisten Wacker zu einem glanzlosen 2:1 nach Verlängerung. Der Titelverteidiger agierte zwar haushoch überlegen, aber wer weiß, was passiert wäre, hätte Bullen-Torhüter Alexander Walke zu Beginn der Verlängerung nicht glänzend reagiert.

Die Salzburger taten sich von der ersten Minute an schwer, gegen die dicht gestaffelte Abwehr der Innsbrucker gute Chancen herauszuspielen. Vielleicht lag es auch daran, dass Trainer Adi Hütter doch einige personelle Probleme zu verkraften hatte. Neben Alan, Nils Quaschner und Christian Schwegler (alle verletzt) fielen kurzfristig auch noch Andreas Ulmer (grippaler Infekt) und Christoph Leitgeb (Zahn-OP) aus. Auf Mittelfeldantreiber Kevin Kampl hatte Hütter freiwillig in seiner Startformation verzichtet. Ohne den slowenischen Nationalspieler fehlten dann aber die Ideen im Spiel des Meisters, um die Menschenmauer, die die Tiroler vor ihrem eigenen Tor aufgebaut hatten, zumindest einigermaßen zum Wackeln zu bringen.

Nach Einbahnstraßenfußball Richtung Wacker-Tor dauerte es bis zur 24. Minute, ehe die Bullen erstmals gefährlich wurden. Nach einem Eckball donnerte André Ramalho aber den Ball aus elf Metern weit über das Tor des krassen Außenseiters, der dann ohne einmal auf das Tor der Bullen geschossen zu haben, fast in Führung gegangen wäre. Nach einem Freistoß fälschte Salzburgs Stefan Ilsanker bei seinem Klärungsversuch den Ball mit dem Kopf an die Stange ab (34.).

Auch wenn die Salzburger auf einige Stammspieler verzichten mussten, kann das keine Entschuldigung für die schwache Leistung sein. Immerhin standen gegen den Krisenclub aus Innsbruck mit Ilsanker, Valentino Lazaro, Naby Keita und Marcel Sabitzer Nationalspieler in der Truppe des Titelverteidigers. Und Jonatan Soriano und Massimo Bruno gehören auch zum Besten, was der heimische Fußball zu bieten hat. Doch was Lazaro, Bruno oder Keita in der Offensive auch versuchten, es blieb Stückwerk. Der entscheidende Pass gelang nicht, vor dem Tor der Innsbrucker war die Hütter-Elf mit ihrer Weisheit am Ende. Und auch mit hohen Flanken ließ sich der Erstligist nicht aus der Fassung bringen.

Nach enttäuschenden 45 Minuten reagierte Hütter und schickte Kampl aufs Feld. Am Spielverlauf änderte sich nichts. Salzburg bestimmte das Geschehen, ohne Druck erzeugen zu können. Als dann auch noch Soriano eine Topchance vergab (61.), wurde es unruhig im Bullen-Lager. Bei einem Lattenknaller hatte Soriano Pech (73.) und Salzburg Glück, als René Renner zu Unrecht allein auf dem Weg Richtung Tor zurückgepfiffen wurde. So ging es in der Verlängerung. In der hatte Andreas Hölzl bereits in der 92. Minute eine Großchance. Der Wacker-Routinier scheiterte mit einem Flachschuss aber am glänzend reagierenden Alexander Walke. Es war der erste Schuss überhaupt auf das Bullen-Tor.

Als Kampl in der 97. Minute die Bullen in Führung schoss, schien die Partie gelaufen. Wacker zeigte Moral, glich durch Thomas Bergmann aus (107.), um doch als Verlierer vom Platz zu gehen. Der 18 jährige Ante Roguljic, der eigentlich beim Kooperationsclub FC Liefering kickt, sorgte bei seinem Pflichtspieldebüt für die Bullen per Kopf dafür, dass sich Adi Hütters Miene etwas erhellte.

Quelle: S/N